The Third Memory liefern das erste waschechte Screamo-Highlight in 2009 ab. Wer eine Schwäche für Ebullition- oder Witching Hour-Sachen hat sollte hier absolut ein Ohr riskieren. Heutzutage gehen nicht mehr viele Bands in diese Richtung. The Third Memory gehören dazu. Sie grenzen sich völlig von ihren Landsleuten ab. Und das noch viel stärker als auf ihrem Debüt. Diese düsteren, verzweifelten Melodien, diese bedrohlichen Gitarrenleads, dieser krasse, gern auch gedoppelte Schreigesang - hier erinnert vieles an die Zeit um 2000 rum. The Third Memory klingen allerdings nie wie ein Abklatsch. Eben weil sie diesen Sound in die Neuzeit transportieren. Wer seinen Screamo gerne mit elend langen Spannungsbögen oder Postrock-Einflüssen genießt, der ist hier definitiv an der falschen Adresse. Die Franzosen kloppen sich im no bullshit-Stil durch die 10 Songs hindurch. Zu einem Massaker wirds deswegen aber niemals, bringen die präsenten Gitarrenmelodien doch eine dicke Portion Eingängigkeit mit in den Sound. War das erste Album schon ziemlich stark, haben The Third Memory mit dem Nachfolger überraschenderweise noch einen draufgelegt.